Freitag, 12. November 2010

Laternenlicht ...

... erleuchtet die Hirnwindungen nicht.

Letzthin bei der Nachbarin mitgefahren. Spontane Aktion, kurzer Weg aber da es regnete kam die Mitfahrgelegenheit gelegen.

Meinen Sohn mit superschlechtem Gewissen ohne Sitzerhöhung angeschnallt. Nebendran leuchtete der Kindersitz des Nachbarkindes. Doch der Bub sprang hinten im Auto rum. Aber ich schnalle meinen Sohn ja auch gelegentlich von drinnen an. Dachte mir also, sie wird das schon noch tun und stieg ein.

Dann ließ die Nachbarin den Wagen an. "Hey, dein Sohn ist noch nicht angeschnallt!" meinte ich. Erwartet hatte ich alles, nur nicht das was kam: "Das ist er nie. Das will er nicht. So ist er eben."

Hallo? Der Junge ist 5! In Buchstaben: FÜNF!

Ich war sprachlos. Ich meine, das war die Frau, die vor ein paar Wochen im KiGa wegen Blut an den Klamotten ihres Sohnes durchgeknallt ist, das er hatte, weil ein anderes Kind ihn Stunden zuvor sehr unglücklich aber dennoch versehentlich im Gesicht verletzt hatte. Sie hat alle zur Minna gemacht: Die Erzieherinnen, die Mutter des anderen Kindes (die bei ihr anrief um sich für das Malheur zu entschuldigen) und hat vor allem im KiGa gestanden und geschrien: "Wo ist das Kind? Ich werde es auch treten, wie es meinen Sohn getreten hat!"

Die Story machte mich schon fassungslos. Vor allem erzähle man mir mal, wie das logisch damit zusammepasst, das Kind beim Fahren frei im Auto rumspringen zu lassen. Das ist doch unverantwortlich!

Ich war nie besonders einverstanden damit, wie sie ihren Sohn erzog, doch leben und leben lassen, dachte ich mir. Jetzt ist aber völlig klar für mich: DAS muss ich mir nicht mit ansehen. Man muss nicht mit jedem befreundet sein. Und mein Sohn auch nicht...

Kritisch | ramirez um 22:59h | 8 tickets | add a ticket?