Am Samstag wurde das Gummibärchen von seinem Dad mitgenommen zu einem Wochenende mit Vater und Geschwistern. Und zwar bis Sonntag.

Das bescherte mir nach 2,5 Jahren das erste Mal wieder das Gefühl des Alleinseins.

Und hier die Gefühlsphasen dazu:
1. Bin dann erstmal zum verabredeten Einkaufsmarthon mit einer Freundin bei IKEA.
2. Habe dem HAL Möbel mitgebracht und hatte dadurch Tragehilfe in die eigene Wohnung.
3. Bin zum Abendessen zum HAL und den Kindern, habe mich dann aber (zur eigenen Überraschung) dazu entschlossen, den Abend allein in der Wohnung zu verbringen.
4. In der Wohnung angekommen wusste ich nichts damit anzufangen und stand ratlos herum (obwohl es zugegebenermaßen genug zu tun gegeben hätte).
5. Habe daraufhin erstmal einen Heulkrampf gekriegt und mich in meinem Unglück gesuhlt.
6. Habe mir überlegt, ob ich die Zeit jetzt mit Arbeit oder mit Vergnügen fülle und mich für Vergnügen entschieden.
7. Habe eine Flasche Prosecco geöffnet und mir die ersten Folgen der seit Monaten unangetasteten, wenngleich damals lang ersehnt-erstandenen Folgen der Serie "The Dresden Files" (nach den gleichnamigen Büchern, die ich so gern verschlinge) in den DVD-Player geschoben.
8. Bin um halb 12 Uhr nach einer halben Flasche und nur 2 Folgen totmüde und strunzig ins Bett gefallen.
9. Habe bis 9 Uhr 20 ausgeschlafen (nach der Zeitumstellung, also eigentlich 8 Uhr 20).
10. Habe gefrühstückt und noch 2 Folgen geguckt.
11. Habe meine Studienhausaufgaben mal wieder in Angriff genommen.
12. Bin dann doch zum HAL gefahren und habe dort beim Aufbau seiner neu erstandenen Möbel geholfen.
13. Der Besuch hat 3 Stunden länger gedauert als erwartet, da der HAL sich mal wieder völlig mit seiner möglichen Abfahrtzeit Richtung Bayern verrechnet hat.

Note to myself: Wenn ein Wochenende allein, dann ziehe ich das auch durch. Ohne WENN und ABER.

Dass aber auch wirklich alles im Leben so schwierig sein muss, sogar das! Unfassbar!

Nur falls sich jemand wundert, dass ich hier alte Posts poste, ich sortier nur mal überflüssige "signposts" aus...

Ja, es gibt mich noch!

Eine Abwesenheit von drei Monaten - ups, vier! - verlangt wohl nach einer Erklärung, also will ich die hier mal "in Kürze" (ich lach mich gleich selbst schief) liefern:

Zunächst einmal hat eine zunehmende Überbloggung zu Blogunlust geführt. Ich brauchte eine kleine Pause und habe mir diese genommen - nicht wissend, dass sich nur wenige Wochen später eh eine Zwangspause aufdrängen würde.

Diese kam in Form der neuen Kollegin, wegen derer meine Lieblingskollegin und gute Fee nach 1,5 Jahren zu ihrer Zeitarbeitsfirma zurückgeschickt wurde. Plan vom einen Chef, der bis du dessen Durchführung zwei weitere Mädels verschliss (innerhalb eines halben Jahres, das dürfte ein Rekord sein) und nun eine gefunden hat, die es zwar mit ihm aushält, dafür aber von nix eine Ahnung hat.

Nachdem dann meine gute Fee weg war begann das Chaos, das sich - ob der räumlichen Trennung der beiden Büros von 300 km - erst nach und nach zu erkennen gab. Das führte zu Neuorganisationen, Umschichtungen der Arbeit und ...

... nun ja, was soll ich sagen? Trotz meiner vorherigen vehementen Aussage, dass ich dieses Mal nicht wieder die Eisen aus dem Feuer holen werde, bin ich diejenige, die die Inkompetenz der anderen Tante ausbügelt. Ihr Boss steht voll hinter ihr, nicht wissend, dass Sie a) nix begreift, b) nur Chaos verursacht hat und c) dazu noch gern während der Arbeitszeit einschlägige Online-Spiele spielt. Er sieht halt nur, dass sie bis halb 7 im Büro hockt und dass sie springt wenn er cholerisch durch die Bude brüllt (und ihm dann den Popo pudert).

Ich arbeite also mit meinem Halbtagsjob derzeit täglich zwischen 5 und 8 Stunden und an mittägliche Freizeit während der Nickerchen-Zeiten meines Sohnes ist derzeit nicht zu denken. Dafür habe ich ihn oftmals noch rumspringen wenn ich im Büro bin und ihm behagt das natürlich gar nicht. Er braucht halt auch seine Aufmerksamkeit. Aber zu der vielen zusätzlichen Arbeit kommt ja auch noch die Weihnachtsversendung und auch hier ist Missus Nobrainer alles andere als eine Hilfe. Im Gegenteil: Für die Ablieferung einer anständigen Adressliste, wie sie von jedem unserer Mitarbeiter kam, hatte sie dann keine Zeit.

Vermutlich war das Online-Game grad so spannend...

Kurz: Ich könnte kotzen. Und ich habe meinem Chef (also dem, der mein HAL ist) bereits angedroht, dass ich das nicht mehr lange mitmache. Auch wenn er mir jetzt eine Gehaltserhöhung gewährt hat. Nach 3 Jahren war das jawohl mehr als "mal Zeit" gewesen. Alle anderen hatten eine nach zwei Jahren. Mich hält das also keineswegs von irgendwas ab. Nicht mehr.

Es gab mal Zeiten, da habe ich gern für diese Firma gearbeitet.

Das lange Wochenende bei Oma haben Junior und ich kurzfristig auf fast eine ganze Woche verlängert. Wir sind halt beliebt und alle wollen uns sehen!

Das Beste war natürlich der Samstag. Da habe ich mich mit meinen Freundinnen getroffen und so richtig einen abgefeiert auf dem Mittelaltermarkt. Mit fettem Regenguss von oben und anschließendem Matschpool unten, aber wenn die richtige Band spielt, dann ist das wurscht. Wir hatten Spaß, haben getanzt, gelacht, getrunken, eingekauft und hinterher grob die morastigen Beine gereinigt um in den Schlafsack nicht ganz einzusauen. Gepennt wurde ob des Wetters im Auto (wohl dem, der einen Combo hat...) und gefrühstückt am kühlen aber trockenen Morgen die übriggebliebene Banane vom Junior und die im Auto der Freundin vom Angetrauten hinterlegten Sandwiches eines namhaften Knäckebrotherstellers. Dazu Massenware-Schokobrötchen und Rosinenbrot von gestern. Wie gut doch so ein einfaches Frühstück sein kann.

Der Rest war verleichsweise langweilig. Einkaufen für Juniors großen Tag (Oma hat ihm während meiner Schlammparty beigebracht, dass er "Fei Jahre" alt wird und wie man es mit den Fingern zeigt), ein befreundetes englisches Ehepaar besuchen und vor allem natürlich Junior und seine Oma, deren beste Freundin auch ganz verliebt ist in den kleinen Kerl.

Alles in allem ein schöner Kurzurlaub - im Hotel Mama halt. :)

Ach ist das schön! Kein Kindergeschrei, kein Gezanke, alles ist ruhig.

Hätt nie gedacht, dass ich das so genießen kann!

*seufz*

[Edit: Und die Katze hat gestern abend auch ihr letztes Antibiotikum gekriegt, läuft schon wieder putzmunter herum. Alles ist gut.]

Dear Heath!

This was far too early. You are too young. You were supposed to make 1000 good films more and to raise your little daughter. Now you are gone. I just hope it was no stupid accident.

But in any case: It is too sad to find the right words.

Good bye...

Wenn man sein Kind auf einen OP-Tisch legt, dort festhält, bis es sich in den Narkoseschlaf geschrien hat, alle Muskeln nach totaler Anspannung von einer Sekunde auf die andere komplett schlapp werden und dann hebt der Doc die Maske und das Kind hat die Augen nach oben verdreht.

Heulend bin ich aus dem OP gelaufen. Und allein der Gedanke daran verursacht wieder feuchte Augen und Herzschmerzen. Dabei krabbelt der Kleine hier schon längst wieder fröhlich quietschend durch die Küche...

NIE will ich das wieder erleben! NIE! NEVER EVER!!!

So, mir selbst ging dieses Bild im Hintergrund nun auf die Nerven. Nicht das Bild an sich, das hätt ich gern drin gelassen (es blutet mir ein wenig das Herz...), aber so kann man schlicht besser lesen. Und ich kann sogar die Schrift wieder normalisieren.

Jaja, manche Erkenntnisse kommen spät, aber sie kommen.

*seufz*

Nu isses soweit. Nu hat er den Schlüssel gekriegt. Für das neue Haus im Taunus. Und ich kann noch immer nicht glücklich darüber sein, da hin zu ziehen. Fühl mich ein klein wenig, als würd ich mein letztes bisschen Freiheit verlieren, mein Leben an der Garderobe abgeben. Alles, was von meinem alten Leben übrig war, ist dann noch weiter weg als jetzt schon. Es treibt mir die Tränen in die Augen. Auch, weil ich mich gar nicht so richtig mit ihm freuen kann. Wo er sich doch so freut. Wie ein kleiner Junge. Er glaubt, alles wird dann besser. Ich hoffe, er hat recht. Aber glauben tu ich es wohl nicht wirklich.