Ich stell ja immer mehr fest, dass Freundlichkeit auf den Straßen einfach mal out ist...

In den engen Gassen unserer Wohngebiete kommt man durch die mit Pollern verstellten Kurven nur allein - dass mein Gegenüber mal anhält, das erlebe ich immer seltener. Eher bleiben die mittendrin stehen und warten ab, was ich jetzt mache (bevorzugt zurücksetzen, sonst geht ja nix mehr).

Oder heute, wo Papi meinte, er stellt sich mal quer halb in die Parkplatzeinfahrt, halb auf die Straße, weil er befürchtete, er kriege sein Amischlitten-Riesenschiff mit mir auf der Ausfahrtseite (und ich stand nun wirklich recht weit rechts) nicht elegant hinein. Er zwang mich damit, über den Bordstein der anderen Straßenseite zu fahren, damit es überhaupt noch vorwärts geht.

Am Schlimmsten aber war letztens die neue Kita-Mama, die sich kaggdreist mitten vor die Kitatür parkt und damit die Ausfahrt vom Erzieherinnenparkplatz am Ende der ausgewiesenen Sackgasse zustellt. Auf diesem Parkplatz standen - ob der späten Zeit kurz vor Toreschluss - nur noch ein Erzieherinnenauto und mein Vierrad. Dazu bemerkt bin ich für sie deutlich sichtbar mit Kind auf das Auto zugegangen als sie einfuhr, wollte also offenbar gerade fahren. Das hat die Frau allerdings nicht davon abgehalten, dort zu parken und mich die Zeit warten zu lassen die es braucht, bis sie ihre Tochter aus der Kita geholt und angeschnallt hat. Beim rückwärts Rausfahren hat sie sich dazu dann noch selten dämlich angestellt.

Ich bin jedenfalls erschüttert. Ein wenig Rücksicht auf den anderen (neben meinem Wagen wären 2 (!) Parkplätze frei gewesen) ist offenbar heute schon zu viel verlangt.

Traurig... sehr traurig...

Gestern vor dem Spielzeugladen:

Ich parkte auf dem vorletzten Parkplatz der Reihe. Kaum hatte ich den Motor aus, versuchte sich ein Weiblein mit zwei weiteren Weiblein im beparken des letzten Parkplatzes. Wie das oftmals bei Frauen (unangenehmerweise) ist, gelang ihr das nicht wirklich gut. Sie parkte hin, parkte her, aber da sie nicht wirklich das Lenkrad bewegte, änderte sich an der sehr dicht an meinem Wagen befindlichen Parkposition nicht viel. Da konnte ich mir einen dummen Kommentar nicht sparen. Den hatte zwar nur meine Beifahrerin hören können, aber das Weibchen hatte meine Blicke und Mundbewegungen wohl gleich richtig interpretiert, das sah ich ihrem Gesichtszug an.

Sie stellte den Motor ab. Ich öffnete die Tür um auszusteigen, da meinte das Muttchen auf des Weibchens Beifahrersitz, das gleiche tun zu müssen. Sie hielt zwar nach wenigen Zentimetern inne, aber diese Zentimeter reichten wegen der engen Parksituation, dass meine Tür mit ihrer kollidierte. Nicht heftig, aber dennoch.

Muttchen sah mich erschrocken und etwas vorwurfsvoll an. Ich stieg aus und sagte schulterzuckend: "Sie hätten halt die Tür nicht aufmachen dürfen!" Ein Blick auf unsere Türen hatte mir bereits verraten, dass nichts passiert war.

Um die Enge der Parksituation zu verdeutlichen: Ich besitze einen Wagen mit Schiebetüren zur Rückbank. Trotzdem war es nicht möglich, von der frisch durchs Weibchen beparkten Seite das Kind meiner Beifahrerin aus dem Wagen zu holen. Wir holten also beide Kinder von der anderen Seite raus!

Nun gingen wir zu den Einkaufswagen, platzierten unsere Kinder in jeweils einem davon und wollten in den Spielzeugmarkt, da kam das Weibchen mit Muttchen und einer weiteren weiblichen Person den Fußweg entlang und fuhr mich lauthals an, dass ich eine ältere Dame jawohl hätte zuerst aussteigen lassen müssen.

"Wieso das?" fragte ich. "Ich hab doch schon gewartet bis Sie geparkt haben! Jetzt muss ich auch noch warten bis Sie ausgestiegen sind? Geht's noch?" Und jetzt kam ihre Erklärung: "Sie haben doch sowieso im Wagen gesessen!" Meine Beifahrerin und ich sahen uns fragend an. "Jaaaa!" sagte meine Beifahrerin dann betont ruhig. "Weil Sie geparkt haben und wir gewartet haben, bis Sie fertig sind!"

Dem Weibchen gingen wohl die Argumente aus, also wechselte sie den Motzpunkt: "Und dann reisst man die Tür so auf, dass sie voll in den Wagen knallt!" Das war genug! Jetzt wurde ich sauer: "Hätten Sie mehr Platz gelassen und sie (*fingerzeig zum Muttchen*) die Tür nicht aufgerissen..." Und mitten in meinem Satz drehte das Weibchen sich um und latschte vor sich hin motzend in den Spielzeugmarkt.

Ich konnte mir ein: "Kopf anmachen soll gelegentlich helfen!" nicht verkneifen. Leider. Eigentlich mag ich es nicht, wenn ich so aufbrausend bin.

Übrigens: Im Markt fragte mich meine Beifahrerin, ob ich mir das Kennzeichen gemerkt hätte. Das musste ich leider verneinen, aber mir war auch schon durch den Kopf gegangen, dass mein Auto den Streit jetzt ausbaden muss. Schließlich ließen sowohl des Weibchens für die Jahreszeit eher sparsame Bekleidung im Nierenbereich als auch die langegezogenen Kratzer an der Beifahrerseite ihres Autos auf eine nicht wirklich niveauüberladene Herkunft/Wohngegend schließen.

Bisher ließ sich kein Schaden erkennen. Toitoitoi dass das so bleibt und ich diesem Sparhirn nie wieder begegne.

Neulich auf der Autobahn. Ich auf dem Weg zurück von OWL ins Hessenland, fahr da vor mich hin und ahne nichts Böses und dann hatte ich ihn vor mir. Er kam aus DH - ein Kennzeichen das in meiner Heimat als Berüchtigt bekannt ist und nun weiß ich auch warum.

Irgendwas an meinem Fahrstil muss ihm missfallen haben. Vielleicht war es aber auch die Tatsache, dass ich ihn mal kurz von der linken Spur scheuchen musste (um nicht ewig hinter seiner Halbgeschwindigkeit herdackeln zu müssen) und ihm dann die anderen Rechtsfahrer nicht schnell genug überholt habe, damit ich selbst wieder rechts einschere und er mich überholen kann.

Das hatte also zu Folge, dass ich ihm diverse Male wieder begegnete auf der A44 von Dortmund nach Kassel. Mal überholte mich dieses hässliche alte Audischiff mit einem Affenzahn, dann wieder schlich es auf der rechten - manchmal auch auf der linken, Spur dahin als ich vorbei düste. Er nervte manchmal aber meistens fiel mir nur das hässliche Auto mit dem Kennzeichen immer wieder ins Auge.

Irgendwann meinte er dann, er müsse mir eine Lektion erteilen. Ich weiß zwar nicht warum, aber offenbar hatte ich ihn geärgert. Vielleicht nur mit meiner bloßen Anwesenheit, keine Ahnung. Jedenfalls bremste er mich aus. So richtig. Er fuhr links, überholte einen einzelnen Wagen. Ansonsten war dort grad kein Auto links, keins rechts. Nur er und der zu überholende. Und wie ich von hinten ankomme (wie schon so oft in der halben Stunde auf dieser Autobahn) bremst er. Ohne ersichtlichen Grund, einfach so. Bremst sich auf die Geschwindigkeit des rechten Fahrzeugs runter als er sich direkt daneben befindet und mich damit voll aus.

Ich hatte schon Lust, ihn deswegen anzuzeigen. Vor allem wo er dann hinterher an ihm vorbei fahre und ER (und auch seine Tussi auf dem Beifahrersitz) MICH wild wedelnd anmeckert. Hallo? Jeder Polizist hätte IHM das Ticket für sein Verhalten verpasst. Das war mutwillig und gefährlich.

Manche Leute sollten echt keinen Führerschein bekommen. Man sollte vorher einen Psycho-Test machen müssen. Das würde die Straßen wohl von einem Drittel aller Autofahrer befreien. Mindestens. Eine echte Win-Win Situation.

[Edit: Dafür sind mir für die zwei mittleren Buchstaben seines Kennzeichens hübsch-böse Wörter eingefallen. Gerade bei A und W gibt es doch zwei wunderbare...]

Und nochmal das Thema "Fahridioten auf der Autobahn"...

Gestern ist mir dann mal aufgefallen, warum ich diese drei neuen Schilder à la "Raser sind ja soooo...." die ganze Zeit belächelt habe.

Nein, nicht, weil sie so schlecht auf Hochglanz retouchiert sind, dass die C-Prominenz darauf fast nicht mehr erkennbar ist.(wenn man sie überhaupt kennt) Auch nicht, weil es vermutlich eh keinen Raser interessiert, ob sich da jemand über ihn ein wenig lustig macht.

Nein! Es ist schlicht und einfach mal wieder voll am Thema vorbei!

Klar gibt es Raser und Drängler und sonstige schwarze Schafe, aber das Problem ist doch schlicht, dass der normale Nuckelpinnenfahrer (und alle anderen, die eben nicht so schnell fahren können / wollen) nicht in der Lage ist, schön wieder auf die rechte Spur zu fahren, wenn sie überholt haben. Oder gar mal einzuschätzen, wann so ein Überholvorgang eine gute Idee ist und wann nicht. Wobei ich hier (als ehemaliger Nuckelpinnenfahrer myself) durchaus Verständnis habe, wenn man die nächste Gelegenheit nutzt, um den LKW vor sich los zu werden.

Ich erinnere mich durchaus daran, dass mir mein Fahrlehrer damals (während meines Vierteltages Autobahnfahrt) erzählt hat, dass wir Rechtsfahrgebot haben. Sprich: Man überholt und schert dann rechts wieder ein. Das hat aber wohl halb Deutschland vergessen. Und ich bin mir sicher, dass DAS das Problem ist.

Und Geldverschwendung für vorurteilsbehaftete und überflüssige Beschilderung, die sowieso keinen zu einer anderen Fahrweise bewegt, DAS finde ich soooooo uncool!