Dienstag, 26. April 2005
Eine Bewerberin
Manche Menschen sind ja einfach ohne Worte.
Da stand hier heute eine Bewerberin, die unbedingt persönlich mit der Personalchefin sprechen wollte. Auf jegliche Erklärung meinerseits, warum dies ohne Termin nicht geht und dass Termine an Bewerber eben nicht ohne vorherige schriftliche Bewerbung herausgegeben werden, hatte sie eine Antwort.
Sie wär ja nicht mehr die jüngste, da geht das nur vis-a-vis, schriftlich kann man gleich vergessen.
Sie wär auch gelernte Fotografin und würde sich ja für etwas ganz anderes bewerben.
Sie hätte auch gar keine Zeugnisse von ihren vorherigen Firmen ausgestellt bekommen.
Erstens hab ich sie mal darüber aufgeklärt, dass alle Firmen gesetzlich dazu verpflichtet sind, ein Zeugnis auszustellen. Da müsse sie sich halt drum kümmern. (Gerade mit Arbeitsrecht ist man ja bei mir an der richtigen Adresse…).
Zweitens habe ich während unserer „Unterhaltung“ einen Besucher empfangen, mindestens 5 Telefonate erhalten und noch ein Meeting zugeordnet. Sie hat also eigentlich gesehen, dass sie momentan einfach stört.
Trotzdem ist sie geblieben. Dann wollte sie halt warten. Und trotzdem mit der Personalchefin sprechen. (Die im Übrigen mit dem Besucher in das Meeting gegangen war, was ich ja sehr amüsant fand, denn sie kannte sie ja nicht…höhö).
Die Frau war also extrem nervtötend, sehr beharrlich – schon fast renitend.
Als ich sie endlich los war, kam mir nur ein Gedanke:
Wenn ich was zu entscheiden hätte, dann würd die hier nie anfangen.
Unfassbar. Manche Menschen…
Da stand hier heute eine Bewerberin, die unbedingt persönlich mit der Personalchefin sprechen wollte. Auf jegliche Erklärung meinerseits, warum dies ohne Termin nicht geht und dass Termine an Bewerber eben nicht ohne vorherige schriftliche Bewerbung herausgegeben werden, hatte sie eine Antwort.
Sie wär ja nicht mehr die jüngste, da geht das nur vis-a-vis, schriftlich kann man gleich vergessen.
Sie wär auch gelernte Fotografin und würde sich ja für etwas ganz anderes bewerben.
Sie hätte auch gar keine Zeugnisse von ihren vorherigen Firmen ausgestellt bekommen.
Erstens hab ich sie mal darüber aufgeklärt, dass alle Firmen gesetzlich dazu verpflichtet sind, ein Zeugnis auszustellen. Da müsse sie sich halt drum kümmern. (Gerade mit Arbeitsrecht ist man ja bei mir an der richtigen Adresse…).
Zweitens habe ich während unserer „Unterhaltung“ einen Besucher empfangen, mindestens 5 Telefonate erhalten und noch ein Meeting zugeordnet. Sie hat also eigentlich gesehen, dass sie momentan einfach stört.
Trotzdem ist sie geblieben. Dann wollte sie halt warten. Und trotzdem mit der Personalchefin sprechen. (Die im Übrigen mit dem Besucher in das Meeting gegangen war, was ich ja sehr amüsant fand, denn sie kannte sie ja nicht…höhö).
Die Frau war also extrem nervtötend, sehr beharrlich – schon fast renitend.
Als ich sie endlich los war, kam mir nur ein Gedanke:
Wenn ich was zu entscheiden hätte, dann würd die hier nie anfangen.
Unfassbar. Manche Menschen…
Faszinierend...
| ramirez
um 18:50h
| 8 tickets
| add a ticket?
pommesrot,
Dienstag, 26. April 2005, 20:42
Wie
verzweifelt muss die Frau gewesen sein? Oder einfach nur dickfellig? Manchmal scheint der Übergang fließend zu sein.
pappnase,
Dienstag, 26. April 2005, 20:47
sie versucht es eben, in der heutigen zeit eigentlich kein wunder...
ramirez,
Donnerstag, 28. April 2005, 10:38
Ob der Versuch
jemals von Erfolg gekrönt sein wird? Hinterlasse ich erstmal einen schlechten Eindruck, dann werd ich bestimmt eingestellt... Andere duckmäusern und sie... Nee, nee, begreifen kann ich's nicht...
stormstrider,
Freitag, 29. April 2005, 01:00
gutes beispiel
wie man es nicht machen sollte
ramirez,
Freitag, 29. April 2005, 10:55
So
habe ich das auch gesehen.
Hier laufen derzeit massig Bewerber herum. Und das Tollste ist immer, wenn sie bei mir vor der Theke stehen (ich bin am Empfang) und nicht wissen, mit wem sie den Bewerbungstermin haben.
Da frag ich mich manchmal, ob die wirklich einen Job haben wollen...
Hier laufen derzeit massig Bewerber herum. Und das Tollste ist immer, wenn sie bei mir vor der Theke stehen (ich bin am Empfang) und nicht wissen, mit wem sie den Bewerbungstermin haben.
Da frag ich mich manchmal, ob die wirklich einen Job haben wollen...
juneau,
Freitag, 29. April 2005, 14:06
wer heutzutage arbeit sucht
und auch wirklich arbeiten will und genau weiss, dass er ab einem bestimmten alter einfach aussortiert wird und darum alles versucht trotzdem ein bewerbungsgespräch zu erhaschen, dem gebührt meiner meinung nach etwas mehr "respekt", dass er es nicht damit belassen will einfach abgewimmelt zu werden.
klar ist es die falsche methode und wahrscheinlich auch nicht von mehr erfolg gekrönt als eine bewerbung zu schicken. aber eins stimmt: eine schriftliche bewerbung landet schneller auf dem stapel der absagen, als ein mensch der persönlich vor einem steht. ich finde den mut aufzubringen und sich der gefahr auszusetzen schon am empfang abgewimmelt zu werden, den muss man erst mal aufbringen und dann auch noch durchziehen. aber wie sagt man immer: wer nichts wagt, der nichts gewinnt.
und weiss man denn ob man nicht mal in eine ähnliche situation kommt? und man irgendwann die nase voll davon hat aussortiert zu werden weil man den falschen jahrgang im geburtsjahr hat?
ich kann nicht umhin der dame meine bewunderung zu zollen. ganz egal ob das nun "richtig" oder "falsch" war. ich vermute einfach mal dass ich sie "durchgeschleust" hätte. allein schon deshalb weil sie mir leidgetan hätte. aber das ist eine persönliche sichtweise, die bei jedem anders ist.
klar ist es die falsche methode und wahrscheinlich auch nicht von mehr erfolg gekrönt als eine bewerbung zu schicken. aber eins stimmt: eine schriftliche bewerbung landet schneller auf dem stapel der absagen, als ein mensch der persönlich vor einem steht. ich finde den mut aufzubringen und sich der gefahr auszusetzen schon am empfang abgewimmelt zu werden, den muss man erst mal aufbringen und dann auch noch durchziehen. aber wie sagt man immer: wer nichts wagt, der nichts gewinnt.
und weiss man denn ob man nicht mal in eine ähnliche situation kommt? und man irgendwann die nase voll davon hat aussortiert zu werden weil man den falschen jahrgang im geburtsjahr hat?
ich kann nicht umhin der dame meine bewunderung zu zollen. ganz egal ob das nun "richtig" oder "falsch" war. ich vermute einfach mal dass ich sie "durchgeschleust" hätte. allein schon deshalb weil sie mir leidgetan hätte. aber das ist eine persönliche sichtweise, die bei jedem anders ist.
ramirez,
Freitag, 29. April 2005, 19:08
Ich denke,
man muss sie erlebt haben, um mich zu verstehen. Sich nicht abwimmeln zu lassen und sich doch offenbar unumsichtig und penetrant zu verhalten sind zwei verschiedene paar Schuhe. Ich habe ihr Problem durchaus verstanden. Und dass bei ihr eine Bewerbung nichts nützen wird ist selbstverständlich - wir suchen qualifiziertes Fachpersonal und sie hat was völlig anderes gelernt und auch keinerlei Berufserfahrung in dem Bereich. Was soll ich da sagen? "Versuch's mal in deiner Berufssparte" fiel mir ein.
Man kann auch Durchsetzungsvermögen zeigen indem man derzeit offensichtlich ausgelastete Menschen an einem anderen Zeitpunkt nochmal besucht. Statt "ich setz mich hier hin und warte" ein "ich komm besser ein anderes Mal wieder". Rücksicht zeigen und Punkte sammeln. Öfter vorbeikommen, immer mal wieder fragen - eben sich im Gedächtnis halten.
Und sie ist bei weitem nicht die erste, die sich hier vor die Theke "gewagt" hat. Passiert hier täglich 20 Mal. Nur die erste, die sich gleich unbeliebt machte.
Man kann auch Durchsetzungsvermögen zeigen indem man derzeit offensichtlich ausgelastete Menschen an einem anderen Zeitpunkt nochmal besucht. Statt "ich setz mich hier hin und warte" ein "ich komm besser ein anderes Mal wieder". Rücksicht zeigen und Punkte sammeln. Öfter vorbeikommen, immer mal wieder fragen - eben sich im Gedächtnis halten.
Und sie ist bei weitem nicht die erste, die sich hier vor die Theke "gewagt" hat. Passiert hier täglich 20 Mal. Nur die erste, die sich gleich unbeliebt machte.