Sonntag, 12. Dezember 2010

Das "Wohl" von wenigen...

Da war ich doch am Samstagabend mit meiner besten Freundin auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt. Der Markt war voll: lauter feierfreudige aber friedliche Menschen (immerhin war es halbwegs trocken und auch nicht eisekalt - und das am Wochenende). Keiner von denen sah aus, als würde er schon gehen wollen.

Aber Schlag 21 Uhr gingen die Läden der Buden zu. Einige Fressbuden fertigten noch die letzten Schlangesteher ab, dann gingen auch dort die Klappen runter.

Man lasse sich das auf der Zunge zergehen: In jedem döseligen Kuhkaff in Deutschland wird geweihnachtsmarktet so lang die Besucher wollen. Wenn die Fußball-WM steigt, dann können die Besoffskis auch unter der Woche bis 2 Uhr nachts hupend und vuvuzuelisierend durch die Straßen gurken. Aber der Weihnachtsmarkt in einer Großstadt wie Frankfurt am Main schließt - auch am Wochenende - um 21 Uhr, weil sich "ein paar Anwohner beschwert haben"!

Ist das den Herrschaften, die das beschlossen haben, nicht selbst peinlich? Um die Uhrzeit sind sogar vereinzelt noch Eltern mit kleineren Kindern auf dem Markt. Aber die Anwohner brauchen jetzt ihre Ruhe. In jeder gewöhnlichen Hausordnung gilt die Nachtruhe nicht vor 22 Uhr. Aber am Römer muss es jetzt still sein.

Und die Anwohner... HALLO? Die ziehen in die Innenstadt! An den Römer oder an die Zeil! Was haben die erwartet? Vogelgezwitscher? Das Rauschen der Bäume? Die sollen bloß aufpassen, dass sie sich nicht als die Spaßverderber der City outen...

Dass Ganze ist so unglaublich, dass ich es für eine Zeitungsente halten würde, hätte ich es nicht gestern Abend selbst erlebt.

Also, liebe Nation, Feiern in Frankfurt ist ab sofort um 21 Uhr vorbei! Geht nach Köln, da darf man auch abends noch lustig sein...

Kritisch | ramirez um 22:58h | 7 tickets | add a ticket?