Mittwoch, 12. März 2014

Mutter- und Bürofreuden

Nachdem ich ja in letzter Zeit so wenig hier bin und vor allem nur gefischt statt anständige Zeilen gepostet habe, wollte ich den geneigten Blogger mal über die aktuellen Querelen im Hause Ramirez informieren.

Aktuell habe ich eine fette Baustelle, die quasi meine gesamte Energie aufsaugt. Und das ist mein Sohn. So süß und lustig und liebevoll er normalerweise ist, so unwillig ist er, wenn es um die Schule geht. Er geht an sich gerne hin, aber wohl eher wegen der anderen Kinder. Inzwischen habe ich ihn so weit, dass er wenigstens wieder seine Hausaufgaben im Ganztag macht, allerdings bringt er seither immer mehr Aufgaben aus den Stunden mit nach Hause. Gerade in Deutsch hat er einfach keine Lust, das macht ihm keinen Spaß, also sitzt er davor - und macht's nicht. Inzwischen verbringen wir jeden Nachmittag (oder was davon übrig bleibt) daheim und er macht seine Aufgaben. Oder spielt rum. Oder träumt vor sich hin. Es dauert ewig. Und selbst wenn ich es einfach als "so ist es jetzt eben" hinnehme: Es nervt. Man kann nachmittags nichts mehr planen und ausmachen. Und das jetzt, wo es wieder so schönes Wetter wird…. Grrr….

Es gibt aber auch (eigentlich) gute Nachrichten. Ich arbeite nämlich jetzt wieder unter Menschen. Gemeinsam mit dem Erstchef wurde beschlossen, dass ich im 20 km entfernten Hauptbüro arbeiten werde, damit ich (entsprechend der neuen Orga) besser mit dem Kollegen zusammenarbeiten kann.

Einziger Problempunkt ist da leider der Zweitchef, der mich einfach nicht (mehr) leiden kann und das hat er aus irgendeinem (uns allen unbegreiflichen) Grund derart gehegt und gepflegt, dass er sogar zwischenzeitlich die Order an die Kollegen rausgegeben hat, dass ich nur im oben genannten Office erscheinen darf, wenn er nicht da ist.

Das ist natürlich für den neuen Arbeitsplatz nicht die günstigste Basis. Vor den anderen Geschäftspartnern hat er das selbstredend nicht so geäußert sondern zum neuen Plan "ja und Amen" gesagt. Als ich dann allerdings das Büro zum "Einzug" betrat, stand da im schmalen Flur ein Schreibtisch. Anfangs dachte ich, das sein ein Scherz der Kollegen, stellte sich aber heraus, dass es das nicht war. Das war Anweisung vom Zweitchef. Quasi als Nicht-Willkommensgruß. In eigener Abwesenheit versteht sich, denn offene Konfrontation wird ja gemieden.

Nun gut, nicht ärgern, nur telefonieren, dachte ich mir und habe die anderen Geschäftsführer und -partner informiert und binnen weniger Minuten hatten die Kollegen die Anweisung, den Schreibtisch dahin zu stellen, wo ich ihn haben wollte.

Also bin ich an einen Platz an der Sonne umgezogen, ins Büro eines Verkaufskollegen, dem das so wirklich nicht geschmeckt hat. Aber die einzige Alternative war der eigentliche Schulungsraum, was ja eigentlich kein wirklicher Arbeitsplatz ist.

Nun, die Freude währte nicht lange, denn drei Tage später stand dann mein Schreibtisch plötzlich doch in der Ecke vom Schulungsraum. Aus dem Sonnenfenster wurde eine weiße Wand, aus dem freundlichen Büro ein großer Raum mit vielen leeren Tischen und einem Eck voller Kartons und einem alten Server.

Es kommt auch ständig was Neues. Seit gestern darf ich zum Beispiel nicht mehr mit dem anderen Kollegen zusammen rauchen gehen. Da fragt man sich echt, ob der Mann nicht dringend einer Therapie bedarf…

Die restlichen Firmeninhaber sind also jetzt an der Reihe, da Abhilfe zu schaffen. Wir werden sehen, ob das gelingt. Auf lange Sicht ist da so natürlich kein Zustand. Leider, denn wenn der Mann nicht im Haus ist (was durchaus mehrere Tage in der Woche der Fall sein kann), dann ist es sehr entspannt und auch mal lustig mit den Kollegen. Auch die arbeitsbezogene interne Kommunikation klappt natürlich so viel besser.

Es wird also nicht langweilig hier. Aber wie immer werde ich auch das wieder meistern. Logo. ;)

Irgendwas is immer | ramirez um 00:32h | 7 tickets | add a ticket?


 
sid, Mittwoch, 12. März 2014, 05:31
Na wuiii....

Hmm.. solange der Rest der Chefetage hinter Dir steht... außerdem versuche von ihm möglichst alles schriftlich zu bekommen. Zur Not kannst Du mit einer Mobbingklage drohen, wenn es gar nicht anders geht. So ein Zipfl!!...

Was Du mit dem Froschi anstellen kannst - schwer schwer.
Sollten die nicht in der Schule drauf achten, daß er dort 3/4 erledigt?
Vllt hilft ein Anreizsystem... für jeden Tag ohne Hausübungsstreß gibts ein Sternderl oder sonst was und bei 25 Stück (oder 30 oder halt net ZU leicht erreichbar, aber noch immer Anreiz), gibts irgendwas Kleines, was er toll findet (bitte kein Geld).

linked

 
ramirez, Mittwoch, 12. März 2014, 20:17
Das mit den Anreizen habe ich auch schon probiert, aber das hüpft nüscht. Momentan habe ich einfach mal alles gestrichen: Fernsehen, Verabredungen, meinen Teil seines Taschengeldes (er bekommt den Hauptteil 1x pro Monat vom Vater, von mir gibt's 1 € pro Woche).

Das sind alles logische Schlussfolgerungen aus der nachmittäglichen Arbeit. Das mit dem Geld fällt unter die Überschrift: "Die Schule ist dein Job und wenn du den nicht richtig machst, dann gibt es kein Geld." Such is life, get used to it…

Ein Smiley-System haben wir auch auf wöchentlicher Basis, aber das ist nicht direkt genug. Ein Smiley am Sonntag interessiert ihn halt am Mittwoch noch nicht… Auch unser Wochenplan, den wir eigentlich haben, ist durch das Ganze total durcheinandergeraten. So Sachen wie Gitarre üben und lesen üben fällt momentan total unter den Tisch.

Wir werden sehen, was das alles bringt. Die gestrige Abschreibearbeit bis in den Abend hat jedenfalls ausgelöst, dass er sich heute in der Schule so richtig angestrengt hat. Die Ganztags-Betreuerin meinte dazu: "Heute war einer seiner guten Tage." Ich bin gespannt.

Aber wenn es ihm Spaß macht, dann kann er sich auch etwas mehr reinhängen. Für seine Gürtelprüfung hat er freiwillig geübt und hat jetzt auch endlich einen mit Farbe. Er ist mit recht total stolz drauf… :)

linked

 
sid, Samstag, 15. März 2014, 00:27
Wöchentliches System würde mich auch nicht interessieren - ich wußte heute einige Zeit gar nicht mehr, was ich gestern Vormittag gemacht hab (irgendwann hats *plings* gemacht, daß ich bei einem Außentermin war).

Könnt Ihr nicht auf tägliches System umsteigen? Das wäre zeitnaher und auch viel nachvollziehbarer für ihn.
Denk ich mir, weil ich weiß, wies mir grad so geht ; )

linked

 
ramirez, Samstag, 15. März 2014, 13:51
Das täglich zu machen mag nicht immer klappen (zeitlich, dran-denklich), aber es wäre einen Versuch wert. Und der Durchschnittswert kommt dann in die wöchentliche Auswertung für die Selbstsicherheitsschule.

Wir werden probieren, wie umsetzbar das ist! :)

linked

 
sid, Sonntag, 16. März 2014, 21:43
Großes Sammelblatt auf den Kühlschrank kleben und ggfs halt in der Früh mal schnell nachtragen.
Am Kühlschrank kommst Du hoffentlich doch regelmäßig vorbei? ; ) Wünsche gutes Gelingen - halte uns auf dem Laufenden.

linked

 
ramirez, Montag, 17. März 2014, 01:19
Klar. Das Ding ist zwar kaum erkennbar durch die ganzen kreativen Ergüsse meines Sohnes, die dort von einer ganzen Reihe Reise-Magneten festgehalten werden. Aber ich denke, einige davon könnten eh mal den Weg in die Sammelkiste wandern… ;)

linked

 
pappnase, Mittwoch, 12. März 2014, 11:40
der trend zum miesen zweitscheff scheint ungebrochen. ich habe schon zwei ;o)

linked