Es ist offiziell. Ich bin eine Intrigantin. Jedenfalls fühl ich mich so. Aufgrund meines Aufrufs sind jetzt 6 von 7 Teilnehmer unseres VHS-Kurses kollektiv ausgestiegen. Und zwar mittels eines sehr, sehr direkten Briefes an den Leiter.

Dazu muss man sagen, dass der Kurs seit Anfang 2003 läuft und wir uns über ihn schon immer geärgert haben. Er macht da einen auf Stammtisch und stiehlt uns die Kurszeit mit alten Studentenkamellen. Und der Kneifi weiss dabei noch nicht einmal, dass seine "wilden Jahre" noch nicht mal unsere langweiligsten toppen.
Dafür ist er sexbesessen. Eigentlich schwankt es zwischen RTL-Schmuddelerotik und der ab-18-Abteilung der Videothek. Und das zwingt er uns regelmäßig auf. Das Beste daran ist, dass er dabei völlig ignoriert, dass wir ein 10-jähriges Kind in der Gruppe haben.
Inkompetent ist er auch noch. Werden Leiter von VHS-Kursen eigentlich gar nicht auf ihre Kompetenz überprüft? Der Typ weiß nicht mal die einfachsten Dinge. Dem mussten wir erklären, was konstruktive Kritik ist. Nicht, dass er das nach 30 Minuten Erklärung begriffen hätte. Der ist schlicht zu blöd. Klingt hart? Is aber so.
Ergo machen wir die ganze Arbeit eh selbst - er kommt ja nicht in den Quark. Wozu brauchen wir ihn also als Leiter? Genau das hab ich mal laut gefragt und nu hab ich den Salat.

Prinzipiell ist das ein VHS-Kurs und da sollte man sich schon so entscheiden können. Ich bin mir aber sicher, dass er das sehr persönlich nehmen wird. Auch wenn er es schlicht nicht auf die Reihe bekommt, der Kurs ist sein Baby. Und das ist heute gestorben. Und nicht nur das, wir haben ihm auch deutlich gemacht, dass er es selbst getötet hat. Und nun fühl ich mich wie Alexis Carrington. Denn auch wenn alle glücklich waren, dass die anderen genauso denken und auch wenn alle gejubelt haben, dass wir den Kurs nach dem Ausstieg in Eigenregie weiterführen - ich war diejenige, die wieder zu allererst das Maul aufgerissen hat und den Stein ins Rollen brachte....

Life is hard - aber wie hart bin ich?

ein vernünftiger Mensch ist, wird er das nicht allzu persönlich nehmen. Schliesslich ist die Wahrheit allemal besser als irgendwie weiterzuwursteln. Und manchmal sehen Mißerfolge nur so aus, es gibt immer auch die andere Seite der Medaille, bei der aus dem scheinbaren Desaster ein Erfolg wird.