Das Saarland ist wunderbar. Schön, grün, nett - und öde.

Habe nun 6 Tage Zwangs-Halburlaub dort verbracht. Sprich: Ich habe meinen zu der Zeit entführerscheinten Herzallerliebsten zu seinem Kunden gefahren. Letzte Woche 3 Tage, diese Woche 3 Tage. Sogar der Kleine war zum Schluss tödlich gelangweilt.

Jetzt hat er seinen Lappen wieder, der Herzallerliebste. Der Gerechtigkeit sei Dank!

Seit Anfang der Woche zieht sich unser Filius gern ein wenig an Dingen hoch. Er kommt noch nicht weit, aber der Oberkörper hebt schon ab. Das lässt bei Muttern natürlich die Alarmglocken läuten, wenn sie an seine morgendlichen Babbel- und Alleinrumspiel-Halbestunden in seinem noch auf Babyhöhe eingestellten Bettchen denkt.

Ergo habe ich meinen Herzallerliebsten am Mittwoch abend gebeten, dass er das Bett am nächsten Tag mal umbaut. Und ich hab's am Donnerstag gesagt. Und am Freitag...

Gestern hab ich es dann kurzerhand selbst gemacht. Ich dachte eigentlich, dass es da eine spezielle Technik gibt, die das Auseinanderbauen des Bettes vermeiden lässt, aber da ich die nicht kannte, hab ich das Bett doch auseinander gebaut. War wohl auch so die einzige Möglichkeit, die erhoffte Technik scheint es gar nicht zu geben.

Na, dann hab ich ja alles richtig gemacht. Hätt ich gleich selbst machen sollen. Wer sich auf Männer verlässt...

... und ich bin wieder allein, allein ...

Der Herzallerliebste fliegt in die Türkei zum segeln. Ohne mich. Über Ostern. Ich bin zwar alles andere als begeistert, aber mal soll Reisende ja bekanntlich nicht aufhalten. Ich werd mich schon beschäftigen. Irgendwie. Und mich entführt er dann ja auch bald mal wieder. Nach Mallorca. Juhu.

Klar, wenn man denn grad mal schlafen kann, weil das Kind neuerdings doch meistens durchschläft, dann kommen andere Dinge, die einen wach machen.

Möglichkeit 1: Frau muss auf's stille Örtchen.
Durch die ständigen nächtlichen Aufstehereien, die man dann meistens nach erfolgreicher Kindsberuhigung zur Blasenentleerung genutzt hat, hat sich der Körper offensichtlich drauf eingestellt, des Nächtens eine solche für nötig zu befinden.

Möglichkeit 2: Mann muss zum Kunden in den Süden.
Ergo stellt er den Wecker auf 3 Uhr, steht oftmals aber erst nach dem 3. Klingeln auf. Wenn er dann doch mal beim 1. Klingeln das Bett verlässt und ich das alles - überraschenderweise - gar nicht mitbekommen habe, dann kann der Süße aber nicht gehen, ohne sich zu verabschieden. Ist ja wirklich süß und erweicht auch mein Herz (und will ich es überhaupt anders haben?), nichts desto trotz ist es nicht ausschlaffördernd.

Möglichkeit 3: Ein Autoalarm geht los.
In Dublin war das ein Geräusch, das man schlicht nicht mehr wahrgenommen hat, weil immer irgendwo einer losging. Vor allem nachts. Aber hier, mitten in der Pampa, quasi am Ar*** der Welt, da macht es mich wach, wenn so ein Ding um 12 Uhr eine Minute lang heult. Vor allem, weil ich meinen Süßen dank des warmen Wetters gerade vorgestern wieder davon habe überzeugen können, dass wir wieder bei offenem Fenster schlafen sollten.

Ich sag's ja: Ich mache drei fette rote Kreuze im Kalender, wenn ich mal wieder eine einzige Nacht durchgepennt habe. Mal so 8 Stunden Schlaf am Stück. Das wär was! Wow!

Aus dem bischen Erkältung, das ich glaubte von meinem Sohn übernommen zu haben, wurde dann vorgestern die absolute Stille: Kehlkopfentzündung.

Keine schlechte Sache, denn ich glaube langsam, ich leide wirklich an PMS. Habe die letzten Tage schon wieder heftig mit meinem Mutter- und Hausfrauendasein gehadert. Werde das mal beobachten, ob das eine gewisse Regelmäßigkeit hat...

Und was mach ich, wenn das wahr ist? "Nein Schatz, heute solltest du nicht mit Mama rechnen. Die hat ihre Tage!" Suuuper!

Mein Herzallerliebster hat bald Geburtstag. Ganz bald, nämlich in einer Woche. Weil er aber momentan nicht grad arm ist, kauft er sich stumpf, was er so haben will. Ergo hat er alles, was er sich so wünschen könnte schon selbst erworben. Das macht das Schenken furchtbar schwer.

Thankfully gibt es das Internetz und ich hab da auch was gefunden. Das kann natürlich noch nicht alles sein.

Dummerweise habe ich gerade eine gute Idee an meine Kollegen "verschenkt". Aber das war auch Technik und das passt eben gut. Seine Jungs sind ja alle irgendwie IT- und technikbehaftet, da ist das schon sehr passig und der Preis war offenbar auch so genau richtig.

Jetzt fragt natürlich noch meine Familie. Da könnt ich ja jetzt auch noch ein Geschenk nennen, aber dann bleibt für mich nix mehr. Eine Patt-Situation.

Plus: So viel wie mein Süsser sonst unterwegs ist, ausgerechnet jetzt hat er offenbar gar keine Termine mehr. Er ist den ganzen Tag im Büro und da sich das in unserem Haus befindet, ist er quasi immer potenziell dabei, den Raum zu betreten, wenn man grad was für den Geburtstag macht. Auch die Deko kann ich mit dem von ihm grad frisch erstandenen Plotter selbst nicht machen. Da müssen wir schon morgen nach FFM zu einem Termin fahren und ich überlasse das auch den Kollegen.

Das artet echt in Schwerstarbeit aus hier...

Wenn mein Herzallerliebster - ein Vollblut-Hesse wie er im Buche steht - sich mal wieder halb-spaßig über die Unfreundlichkeit der Ostwestfalen auslässt, dann verteidige ich meine "Landsleute" gerne.

Bös ist es dann, wenn man beim Einkaufsbummel durch Bielefeld feststellen muss, dass der Kerl doch leider Recht hat.

Zunächst die ältere "Dame" auf dem Kundenklo der Buchhandlung. Da warte ich schon extra draussen, weil es im Waschraum vor dem Klo so eng ist. Als ich sie am Waschbecken höre, guck ich rein, ob ich vorbeischlüpfen kann. Ein bös-erstaunter Blick von ihr.
Ich (mit einem freundlich-entwaffnenden Lächeln, wie es so meine Art ist): "Ach, die Minute kann ich jetzt auch noch warten."
Reaktion: Keine!
Kein freundliches Wort, kein Dank, nichtmal ein Lächeln, als sie den Waschraum verlässt!

Da könnt man doch glatt reinschlagen bei so viel Sturheit!

Aber das war's ja dann noch nicht!

Anschließend treibt es uns in den örtlichen "Saturn". An der Kasse sitzt ein junges blondes Ding.
Mein Herzallerliebster (mit seinem üblichen herzlichen Ton - vor allem auch, weil sie vor uns mit etwas schwierigeren Kunden dealen musste): "Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Tag!"
Reaktion: Keine!
Nichtmal ein höfliches "Guten Tag" hat sie über die Lippen gekriegt! Sowas bringt man normalerweise schon kleinen Kindern bei!

Ich kann echt nur hoffen, dass die Erzählungen über das freundliche Volk in Hessen keine Legenden sind...

Das Wochenende ohne die 4 ersten Kids meines Herzallerliebsten wollten wir hübsch genießen - und haben es getrennt voneinander auf unseren diversen Klos verbracht:

Ein Magen-Darm-Virus hat uns erwischt.

Super Timing. Echt.

Von denen halte ich nichts.

Eigentlich.

Dumm nur, wenn eine ganze Horde von urlaubenden Russen einen für ihre Spezies eines Besseren belehrt.

Dumm für sie, denn der Eindruck, den sie hinterlassen haben, ist alles andere als ein guter.

Mein Fazit aus 2 Wochen Urlaub in einem zu locker 50% von russischen Urlaubern bevölkerten Hotel:

Sie sind unfreundliche, rücksichtslose Alkoholiker ohne Anstand oder Manieren.

Wie ich darauf komme?

Na, sie kriegen in keiner Situation ein Lächeln zustande, von freundlichen Grüßen gar nicht zu reden; sie schieben sich vor einer älteren Dame durch die Tür und drängeln sich vor eine Frau mit Baby auf dem Arm - und das nicht nur ein Mal und vor allem ohne ein Wort der Entschuldigung; Hilfe anbieten (bei Dingen wie z.B. Buggy hoch-/runtertragen) tun nur Menschen aus anderen Regionen der Erde; sie schlagen sich die Teller voll bis mehr als oben hin und das auch mit halben Torten zu Beginn des Buffets, damit sie auch sicher noch massig davon kriegen, der Rest der Hunderte von Gästen kann ja ruhig leer ausgehen; sie saufen schon am Morgen.

Eine einzige Ausnahme habe ich kennenlernen dürfen. Aber solche Einzelausnahmen bestätigen ja bekanntlich nur die Regel. Leider.