Montag, 26. September 2005

Das fehlende Stück

Morgen schleift mich mein Süßer in der Mittagspause auf meine letzte Einkaufsodyssee im Auftrag der Vervollständigung meiner Wohnung.

Wir kaufen eine Waschmaschine.

Und überziehen dabei vermutlich die Mittagspause bis ins Unermessliche. Aber wenn der Chef den Vorschlag selbst gemacht hat, wird's wohl keinen Ärger geben...

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Samstag, 24. September 2005

Wochenende

Endlich mal wieder eins, an dem ich den ganzen Tag auf dem Sofa in Schluffelklamotten herumlümmeln und blöden Mist in der Glotze gucken kann. Wenn's mir zu blöd wird, dann schmeiß ich eine DVD rein.

Soeben geguckt: Findet Nemo.

Morgen ist mir das sicher schon zu langweilig, aber für heute ist es GRANDIOS!

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Dienstag, 20. September 2005

Trinken für Fortgeschrittene

Der Abend gestern begann mit Alster. Erst ein kleines, dann ein großes, dann noch eins...

Dann kamen die ersten Kurzen. Zur Wahl standen Jägermeister, Ramazzotti (daran bin ich das letzte Mal schon so erkrankt) und Feigling. Mit letzterem habe ich fast die ganzen 2 Jahre im Rheinland verbracht, da war es mal wieder Zeit für ein Revival.

Und HALLO haben wir uns die Dinger reingekippt, M. und ich. Zwei Mädels, ein Karton Minifläschchen.... Auf den Tisch klopfen, aufschrauben, zwischen die Zähne stecken, Kopp in Nacken.

Irgendwann war das Böxli leer. Alle waren auch reichlich volltrunken (an Bier, Ramazzotti und Jägermeister, die Feiglinge haben wir für uns behalten dürfen) - nur ich nicht.

War irgendwie alles umsonst. Nicht nur, dass andere dieses Saufgelage finanziert haben, ich hätte auch genauso gut nix trinken können. Wär auf's Gleiche rausgekommen.

Welch Verschwendung...

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Donnerstag, 1. September 2005

Die Katze ist weg

Diesmal wirklich. Gestern abend hab ich sie auf den Balkon gelassen und dann 1 Stunde später nicht mehr wiedergefunden. Gerufen, gesucht, gerufen... No chance.

Heute morgen das gleiche Spiel. Kein Zeichen von ihr. Ich hatte zwar zwischendurch gemeint, dass sie an meiner Schlafzimmertür kratzt, aber das war wohl Wunschdenken.

Witzigerweise werde ich gar nicht hysterisch, so wie vor einer Woche.

Vielleicht, weil ich sie am Wochenende eh rauslassen wollte - mal sehen, wie's klappt?

Vielleicht, weil die Hysterie letzte Woche auch umsonst war?

Vielleicht, weil sie in letzter Zeit so rumjammert, dass ich es für besser halte, sie schlägt sich allein durch (= im Falle sie kommt nicht wieder), als dass sie weiter eingesperrt ist?

Keine Ahnung.

Jedenfalls habe ich heute die Tür zum Balkon offen gelassen. Wenn sie also heimkommt, dann kann sie rein, sich auf ihren Sessel kuscheln, was essen...

(Und sollte sie wiederkommen, was ich ja sehr hoffen will, dann muss ich mir wohl vor dem Winter noch eine Balkontür-Lösung einfallen lassen...)

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Dienstag, 9. August 2005

Das Chaos, das man Leben nennt

Meine letzten Wochen ware extrem ereignisreich. Ganz im Gegensatz zu dem üblichen Einerlei, das sich in den letzten 11 Monaten seit meiner Rückkehr so verbreitet hat.

Erst hatte ich meine Begegnung mit Hartz IV.

Dann habe ich - glücklicherweise - einen Job gefunden. Über Zeitarbeit und befristet, aber erstmal ein Job.

Dann bot mir die Firma, bei der ich eingesetzt war, einen festen Vertrag an. Nicht die große Menge Geld, aber ein fester Job.

Kaum hatte ich dazu JA gesagt, rief mein Arbeitgeber vom letzten Jahr an und ich bekam ein Angebot für eine 2-Jahres-Stelle als Mutterschaftsvertretung in der Geschäftsführungsassistenz.

Also habe ich - 1,5 Monate nach Vertragsunterschrift - den Job wieder gekündigt. Mit einem leicht schlechten Gewissen, denn wer kündigt schon gern in der Probezeit.

Nun sitze ich hier, in diesem neuen Job, langweile mich zu Tode, sehne mich nach der alten Firma, den Kollegen, dem Arbeitsklima ... und mit einem neuen Jobangebot auf dem Tisch.

Diesmal klingt es nach DEM Ding. Nicht nur, dass ich finanziell endlich mal bekomme, was ich längst verdienen sollte, es ist vor allem ein Job nach meinem Geschmack:
Kleine Firma, erste und erstmal einzige kaufmännische Angestellte (also Organisation des kompletten Büros), Reisen nach England inklusive (wahey!) und mit einem Chef und Kollegen, mit denen ich klar komme. Woher ich das weiß? Er ist Kunde der vorherigen Firma, also die, die ich eh vermisse. Und das heißt, ich werde dort wohl öfter mal sein...

Ich suche noch den Haken, habe bisher aber keinen gefunden. Und man sagt ja: "Aller guten Dinge sind drei!" Da zählen natürlich Zeitarbeitsfirmen nicht mit. Logisch. Heute abend werde ich mich entscheiden...

Und zu allem Überfluss bin ich zwischendurch auch noch umgezogen und lebe darum auf einer Baustelle mit Kisten und Farbeimern und kahlen Stellen, wo noch zu liefernde Möbel hin sollen.

Chaos - ich sag's ja. Eigentlich ist das ja mein zweiter Vorname. Was wunder ich mich...?

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Sonntag, 31. Juli 2005

Zwei Seelen ...

... wohnen in meiner Brust.

Die eine richtet sich gerade eine kleine schnuckelige Wohnung auf dem Lande ein. Mit Platz für die Katze, in der Nähe der besten Freundin (die mir wirklich am Herzen liegen - beide!) und sie ist günstig, hat ein Arbeitszimmer ... alles, was das Herz begehrt.

Da schlägt das Herz der Seele, der sich niederlassen will ... Wurzeln schlagen ...

Aber gerade heute abend, wo ich auf dem örtlichen Festival war und einen über den Durst getrunken habe, kommt sie wieder zum Vorschein: Die zweite Seele.

Die, die es in die Ferne zieht.
Die, die nicht genug bekommt von der Sonne und der schönen und andersartigen Umgebung.
Die, die bitterlich dicke Tränen weint, wenn Bilder vom letzten Jahr sie heim suchen und sich der Gedanke einschleicht:

Soll das alles gewesen sein?

Wolltest Du nicht viel mehr davon?

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Sonntag, 10. Juli 2005

Altersunterschiede

...sind eigentlich völlig nebensächlich. Ich war immer der Ansicht. Und gestern abend hat sich mal wieder gezeigt, wie wahr das ist. Naja, eigentlich zeigt es sich schon seit Wochen, aber gestern war die Feuerprobe.

Unsere, fast schon firmeneigene, Englisch-Lehrerin kommt jeden Nachmittag zur gleichen Uhrzeit in die Firma, was mir die Gelegenheit gibt, mit ihr 10 Minuten lang in meiner Lieblingssprache herumzubabbeln und herumzubitchen. Nach einem echt beschissen-stressigen Arbeitstag (wie ich ihn öfters habe) ist es genau das, was ich brauche. Es sind nur 10 Minuten, aber wir amüsieren uns in der Regel köstlich.

Sie ist selbst schon Oma. Ein klein wenig älter als meine Ma. Aber sie ist einfach locker, hat immer einen dummen Spruch auf der Lippe und ich versteh mich mit ihr besser als mit so mancher Person in meinem Alter.

Samstag war ich dann bei ihr eingeladen. Okay, unter ihren Freunden kam ich mir manchmal schon vor wie das Enkelkind, das nicht ins Bett gehen will. Aber allein mit ihr und ihrem Mann waren es einfach prima Gespräche. Er ist nämlich fast genauso lustig drauf wie sie.

Ja, die zwei hab ich in mein Herz geschlossen. Die kriegen einen Eintrag in der Liste an den Nikolaus unter "Zu beschenken!"

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Mittwoch, 8. Juni 2005

Wer Arbeit hat...

... der kriegt weitere Angebote.

Ist das ein Naturgesetz? Oder eher eins von Mr. Murphy?

Jedenfalls hab ich vor 2,5 Wochen den Arbeitsplatz angeboten bekommen, auf dem ich bereits mehrere Monate als Zeitarbeitstruse gefurwerkelt habe. Wundervoll, könnte man denken. Nun, irgendwie schon, aber mit bitterem Beigeschmack. Schließlich lag das Angebot der Firma weit unter meinen Vorstellungen. Sogar etwas unter meinem Zeitarbeitsverdienst (was schon wirklich ein Kunststück ist, weiß ja jeder, wie "gut" Zeitarbeitsfirmen zahlen).

Aber sie wollten mich wirklich, also haben sie noch ein wenig draufgelegt. Noch immer weit unter meinen Wünschen, aber man darf ja heut nicht wählerisch sein ... blablabla. Also habe ich zugesagt.

Kaum getan klingelt daheim das Telefon: Mein vorheriger Arbeitgeber, der, den ich während der letzten 2 Jahre immer mal wieder (zwischen 2 und 12 Wochen lang) mit meiner Anwesenheit und Arbeitskraft beglückt habe. Erfolgreich, wie es scheint, denn nachdem ich die Hoffnung darauf, dort mal etwas länger verweilen zu dürfen, schon aufgegeben hatte, bot man mir jetzt eine Stelle als GF-Assistentin im international vertreibenden Ableger der Firma an.

An meinem ersten offiziellen Arbeitstag in der neuen Firma ging ich also woanders zu einem Vorstellungsgespräch. Klingt stumpf. War es auch. Natürlich hatte ich (wie soll es auch anders sein) ein schlechtes Gewissen.

Das hat meinem Charme und meiner Überzeugungskraft offensichtlich nicht geschadet, denn vorgestern wurde mir der Job angeboten. Zwar lag auch hier das Angebot unter meinen Wünschen (heut zahlt halt niemand mehr für Erfahrung und Fremdsprachenkenntnisse) aber eben doch denkbar besser als mein derzeitiger Sklaventreiber.

Ein wenig hab ich dann noch gepokert und auch das mit Erfolg: nach der Probezeit bekomme ich nochmal etwas oben drauf. Dann sind wir der finanziellen Sache schon sehr nahe. Mal abgesehen davon, dass die Aufgaben dort deutlich anspruchsvoller sind, was mir sicherlich gut tut, nach dem Lakeien-Dasein, dort wo ich jetzt bin.

Nun, gestern sollte ich mich entscheiden. Mein Magen hat mir fast den Dienst versagt vor schlechtem Gewissen. Eigentlich mag ich meine neue Firma. Eigentlich mag ich auch meine neuen Kollegen. Aber mein Job wird mir in spätestens 5 Monaten zum Hals raus hängen und ich bezweifle, dass ich da große Aufstiegschancen habe. Ich bin doch kein Träumerle.

Ich habe also zugesagt. Unter gutem Zureden meiner Mitmenschen (dickes DANKE an C. und T. und Mama), dass man eben sich selbst gegenüber am Loyalsten sein sollte. Guter Spruch, übrigens! Hab ich mir gemerkt!!!

Dann bin ich das jetzt mal, loyal zu mir selbst, kneife die Augen zu, überstehe 4 Wochen Geheimnistuerei (*uffz*) und 2 Wochen von der Kündigung zum Weggang (*doppel-uffz*) und hoffe, dass dann alles wirklich so gut ist, wie ich mir das vorstelle...

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Dienstag, 22. März 2005

Wochenende

Freitag:
- Bei "Zug um Zug" ein wenig gewonnen, ein wenig verloren.
- Bei "eXXtra" eigentlich nur verloren.
- Beim Stöckchenspiel (nein, nicht das für die Hunde) dafür gewonnen.
- 1 Flasche Met mit meiner Nachbarin dabei leergemacht. Ihr Mann hat lieber stinkenden Rum getrunken. Gut so, mehr Met für mich.

Samstag:
- Viel gerade gesessen und den Rücken geschont.
- Auf dem Sofa eingepennt und damit "Wolkenlos" verpasst.
- Zu meiner Lieblingszeit (Samstag Abend ab 19 Uhr) bei Penny einkaufen gewesen. Viel zu viel gekauft, aber is ja billig.
- Mangels intelligentem Fernsehprogramm und DVD-Player doch "Wetten, dass...?" geguckt und mich über den unflätigen Herrn Gottschalk aufgeregt. Frau Blanchett hat allerdings sehr genial reagiert. Frau Klum war schwanger, süß und auf ihre ach-so-süße Art schnippisch-unkommunikativ. Frau van Almsiek hat sich sichtlich unwohl und fehl am Platze gefühlt, dank des Moderators, der voll auf Heidi konzentriert war. Frau Carrey war nicht so dumm, wie ich erwartet hätte, dafür aber völlig unvorteilhaft angezogen (zumindest im Decoleté).
- Später im Programm: "Dark City". Deutlich, besser als "Bowfinger" oder Martin Lawrence bei den Rittern...
- Katze hat sich zwar gewundert, aber ist trotz meiner aufrechten Sitzhaltung im Sessel (nicht lang auf dem Sofa gefletzt) kuscheln gekommen.

Sonntag:
- Wieder artig gerade gesessen. So langsam tut's gar nicht mehr weh.
- "Friends" und "Will & Grace" gesehen. Beide Folgen alt aber gut.
- "Charmed" geguckt (oder war das Samstag?). Zwar blöd, dass ich somit zwei aufeinander folgende Staffeln quasi gleichzeitig sehe, aber besser als eine ganz verpasst zu haben.
- Endlich "Signs" gesehen und gemerkt, warum die Leute meinen, er sei nicht so prickelnd. Ich fand ihn schon spannend, aber es muss wohl zwischendurch ein Autor gekündigt haben, der Text war so dürftig. Und mal wieder sehr, sehr düster. Grau in grau ist das Leben. Kam der Regisseur nicht aus Indien? Muss der die bunten Bollywood-Filme irgendwie psychisch verarbeiten? Und zudem erblickte ein weiterer Culkin das Licht der Leinwand...
- Weitere Geschichte in meinem neuen Buch gelesen: "Irish girls are back in town" *) Witzige, traurige, spannende Geschichten über Irinnen, geschrieben von Irinnen wie die bekannte Autorin Patricia Scanlan. Kleine mentale Heimreise nach Dublin inbegriffen.

Fazit:
Ich glaub, ich muss mal wieder ein Wochenende raus hier. Gleich mal mit meinem Bruder telefonieren, was Ostern so anliegt in Köln...

*) Für alle Nicht-Anglisten: Das Buch ist in englischer Sprache! Sorry.

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Sonntag, 27. Februar 2005

Ein Ausflug in den Süden

Mittwoch Abend. Ich versuche krampfhaft, ein paar Stündchen zu schlafen, aber das ist natürlich ein hoffnungsloses Unterfangen, denn wenn um 2 Uhr mein Wecker klingelt, dann geh ich üblicherweise erst ins Bett. Ergo hat sich mein wacher Geist auch nur (und ausgerechnet) während der späten Ausstrahlung von Buffy zu einem kleinen Nickerchen von etwa einer Stunde hinreißen lassen. Zu Angel war ich wieder munter und fand mich auch pünktlich zur Weckzeit unter der Dusche wieder.

Da der Weg zu meiner eventuellen zukünftigen Arbeitsstelle bei dem Wetter noch ein wenig länger dauert, war ich erst kurz nach 3 Uhr dort. Machte nix, Cheffe war eh noch am Arbeiten. Ganz im Gegensatz zu mir war er schon in feinstem Zwirn (Anzug und Krawatte), was meine am Abend bohrende Frage beantwortete, ob er beabsichtige, irgendwo zum Umziehen und Frischmachen zu halten. Sofort fiel mir das mütterliche Telefonat vom Vortag ein - meine Mutter ist immer der Ansicht, ich hätte nicht die passende Kleidung an. Und ich ginge ja schließlich auf eine Messe. Nun, ich sah an mir runter und hätte ihr zu diesem Zeitpunkt direkt mal recht gegeben. Casual wear nennt das der Fachmann. Ups...

Das war dem Chef bisher aber gar nicht aufgefallen und ich hatte irgendwann während der langen Autofahrt eingestreut, dass ich mich vor der Messe gern noch umziehen würde. Das hat er mir auch zugestanden - genau wie ein kleines Frühstück. Er selbst esse ja morgens nichts. Dafür hat er sich die Zigaretten fast paarweise einverleibt. Und den Kaffee literweise. Naja, jedem das Seine.

Natürlich kam alles anders. Umziehen im eiskalten Parkhaus (in Bayern waren es zwischen -7 und -11 Grad, da schlottert der Fischkopp), da hab ich das dann auf den Tausch von Pullover zu Blazer reduziert. Schminken im Auto, Chef guckt zu. Öfter mal neue komische Situationen machen das Leben interessant. Nehm ich an. Frühstück war dann ein Käsebrötchen im Messe-Stehcafé - mit Kaffee versteht sich, denn so langsam wurden die Augen so richtig träge.

Die Messe war dann eher langweilig. Damit ich irgendwie von Nutzen bin hab ich wenigstens mal die Prospekte gehalten. Vom Fachgeschwafel hab ich nichtmal Bahnhof verstanden, geschweige denn, dass ich das englisch anmutende Genuschel des einen Verkäufers hätte übersetzen können.

Auch für Cheffe war das alles nicht so exciting wie gehofft. Vor allem der Stand des Lieferanten, der die Einladung geschickt hatte, war eine reine Präsenz ohne Inhalt. So kam es, dass wir bereits vor 13 Uhr auf dem Weg zum 30 km entfernten Örtchen waren, wo sich unser Hotel befand.

Dort hat mich Cheffe erstmal zum leckeren Essen eingeladen. Hatte auch schon lang nicht mehr griechisch gegessen und natürlich auch gleich die Tatsache ausgenutzt, dass man hier wusste, was ein Russ ist und mir entsprechendes Getränk ohne Fragerei servierte.

Um halb vier betrat ich mein Nachtlager in Form eines Hotelzimmers, das vermutlich zu Jugendzeiten meiner Eltern das letzte Mal einen Innenarchitekten zu Besuch hatte. Ein kleiner Fernseher und die Premiere-Zeitung versprachen, was sie nicht hielten - was im Übrigen im Zimmer des Chefs anders war, wie ich am nächsten Tag herausfand.

Ich hielt mich also mit den üblichen Serien wach. Bis 21 Uhr gelang mir das einigermaßen. Bei extremen Müdigkeitserscheinungen schrieb ich Textnachrichten nach England. Mit Cheffe klärte ich den Morgenablauf: Er wollte um 7 Uhr aufstehen und zwischen 8 und halb 9 frühstücken. Ich bat ihn, beim Vorbeigehen an meine Tür zu klopfen, ich wollte dann mit runter.

Nun, es klopfte um 7 Uhr, viel zu früh für mich, wenn ich erst um 8 Uhr fertig sein muss. Ich war aber nach knapp 10 Stunden Schlaf eh wach und war gegen Viertel vor 8 sogar mit dem Packen schon fertig. Da ich nicht weiter rumwarten wollte ging ich kurzerhand zum Zimmer des Chefs um ihn zum Frühstück abzuholen - allerdings um herauszufinden, dass der bereits gefrühstückt hatte (vermutlich eh nur einen Kaffee). Er habe geklopft, aber ich hatte das wohl nicht gehört. Zwischen 8 und halb 9 Uhr sollte eh die Abfahrtzeit sein, nicht die für's Frühstück.

Ging ich halt alleine. Die Bauernstube war wesentlich neuer (selbstredend bayrisch-rustikal) als die Hotelzimmer und das Frühstücksbuffet recht üppig. Nur Roibos-Tee hatten sie nicht, da musste ich dann doch Kaffee trinken. Aber mit Joghurt und Quark mit frischen Fruchtstückchen war das Frühstück schon himmlisch. Ich bin nur sehr ungern (und sehr voll) gegangen!

Weil er unbedingt noch zu seinem Kumpel musste, fuhren Chef und ich dann noch ein Stück Richtung Baden-Würtemberg, wo wir dann 2 Stunden auf einem Sofa verbrachten - kaffeetrinkend natürlich. Die Dame des Hauses war wohl nett, keine Frage, ich habe mich aber die ganze Zeit gefragt, was wir denn hier wohl wollen, denn zu erzählen hatten sich die Anwesenden nicht besonders viel.

Irgendwann ging es dann wieder auf die Autobahn - zurück nach Hause, was deutlich länger dauerte als angenommen, denn nun dauerten die unregelmäßigen Kaffeepausen noch länger als vorher. Ein Kaffee, zwei Zigaretten, Minimum von 15-20 Minuten. Ich habe noch nie so viel Zeit in Raststätten verbracht. Außerdem war mir als Raucher (!) inzwischen schlecht von all den auf der Fahrt mitgerauchten Marlboros.

Im Anschluss an die Fahrt gab es dann eine abschließende Unterhaltung mit beiden Chefs. Wir hatten uns ja prima verstanden, dieser Chef und ich, allerdings schwarnte mir jetzt schon, dass ich diese stundenlange Mitfahrerei auf deutschen Autobahnen nicht lange würde ertragen können. Außerdem hatte ich vom Thema absolut gar keine Ahnung. Das hatte auch der Chef so gesehen, darum bekomme ich, wie's aussieht, den anderen Job angeboten. Da steht nur der Starttermin noch in den Sternen. Eventuell weiß ich Ende der Woche mehr.

Und die frühe Rückkehr hatte natürlich ein Gutes: Gestern war ich mal wieder nackig Mädels malen und das war sehr entspannend nach dieser Reise! Und produktiv auch...

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