Beim Grübeln über das immer-wieder-aktuelle Problem und dessen mir nicht erkennbare Lösung bin ich soeben an einen Punkt gestossen, der möglicherweise eine Selbsterkenntnis ist.

Es sieht so aus, als sei ich eine schwarz-weiß-Person. Entweder oder. Hopp oder topp. Anstelle sich mal in den Grauzonen umzusehen. Beziehungsweise diese mal ernsthaft in Betracht zu ziehen.

Ich muss noch viel lernen! So viel steht fest!

Da war sie wieder, meine Depri-Phase. Wieder einmal geht mir auf, wie un-ich doch dieses Leben ist, das ich hier führe. Wie wenig es doch mit meinen Träumen und Wünschen zu tun hat, die ich mal für meine Zukunft hatte. Und es geht mir auf, dass ausgerechnet die Person das nicht sieht, die mich eigentlich fast am Besten kennen sollte.

Der ist eben beschäftigt. Beschäftig mit seiner Firma, damit jedes Wochenende seine Kinder her zu holen, die Baustelle hier in Kleinsthäppchen mal auf Vordermann zu bringen...

Und ich warte. Ich warte darauf, dass es besser wird. Aber ich bin ja nicht auf den Kopf gefallen. Ich habe Augen und ich habe Ohren und ich habe ein noch halbwegs funktionierendes Gedächtnis. Würde ich es genau beleuchten, dann würde ich vermutlich herausfinden, wie schlecht meine Chancen wirklich stehen, dass sich was ändert.

Bleibt nur die Frage, ob und - wenn ja - wann ich meine Träume begrabe.

ist seit 2 Jahren kein Weihnachten mehr, weil die Coca-Cola Werbung einfach so schlecht geworden ist.

Letztes Jahr gab's Gebabbel im Lied, dieses Jahr singt Sarah Connor irgendwas Unpassendes.

Ich muss mir wohl einen neuen Indikator für Weihnachten suchen.

BTW: Habe heut das 1. Mal "Do they know it's Christmas" gehört und "Last Christmas" ist mir derzeit noch gar nicht begegnet. Komisches Weihnachten, komisches...

An denjenigen, der vor ca. 20 Jahren die Filmklassiker mit Heinz Rühmann ausgrub um sie nochmal gewinnbringend zu verwurstentonen.

Andernfalls läge das schönste deutsche Schlaflied vermutlich noch immer in tiefem Schlummer...

...man eine Einladung zum 20jährigen Klassentreffen erhält!

Das kleine Wesen liegt auf mir, bäuchlings, den Kopf auf meine Brust gebettet wie auf ein Kissen. Die linke Hand hält sich an einer Falte meines T-Shirts fest. Zwei große Knopfaugen gucken von dort direkt und offen in mein Gesicht und sagen mir:

Du bist für mich das wichtigste Wesen auf der Welt!

Du bist für mich Schutz, Sicherheit und Liebe!

Mein Herz schmilzt, meine Augen werden feucht.



Die zwei Knopfaugen fallen zu und vertrauensvoll sinkt das kleine Wesen in seinen nicht allzu tiefen Schlaf...

Ich bin ein eigenständiger Mensch.

Ich stehe seit nun gut 16 Jahren auf meinen eigenen Füßen. Fast so lange, wie ich es nicht getan habe.

Ich habe einen Kopf, mit dem ich denke. Gerne auch mal anders als andere. Schon immer etwas anders als du.

Dass ich so bin, hast du so gewollt, denn du hast mich erzogen. Und ich weiß, dass Selbständigkeit immer dein oberstes Ziel war für uns.

Nun kommst du selbst damit nicht klar. Weil sich das nicht mit deinem Hirarchie-Gefüge verträgt. Mit deiner Überzeugung, dass du noch immer das Recht hast, mich zu erziehen, zu bewerten, über mich zu richten.

Bis vor kurzem habe ich mich immer schuldig gefühlt, wenn ich mich dagegen gewehrt habe. Und du hast es auch immer gut verstanden, dies bei mir zu schüren. Mit deinen Tränen und deinen ironisch gemeinten Selbstvorwürfen und deinen Äußerungen über meine verletzenden Worte. Und damit, was du dir alles nicht mehr antun musst.

Du wirfst mir vor, dir laufend Vorwürfe zu machen.

Du hast es nicht mehr nötig, dir das anzuhören.

Ich auch nicht. Aber das ist nicht der Punkt. Aber es gibt Dinge, die mag ich nicht. Und warum sollte ich die noch länger in meinem Leben dulden?

Warum sollte ich mir sagen lassen, aus welchem Grund ich dich anrief, wenn du das gar nicht wissen kannst? Hast du mich gefragt? Nein. Warum nicht? Weil meine Absichten immer bösartig sind?

Und warum sollte ich nochmal riskieren, dass du nach 7 Minuten den Hörer auflegst, wenn ich zum vermehrten Mal anrufe um den Streit zu schlichten? Du hattest es nicht ein einziges Mal versucht. Warum eigentlich nicht?

Und warum stellst du mir Geburtstagsgeschenke vor die Tür, wenn du mit mir keinen Kontakt mehr möchtest, wie du mir selbst sagtest? Denkst du wirklich, mich interessieren die Geschenke? Oder einer deiner esoterisch angehauchten "Ich wünsche dir..."-Texte mit Abschiedsbrief-Charakter? Mich hätte ein Anruf gefreut. Oder vielleicht einfach nur der Satz: "Herzlichen Glückwunsch zu deinem Geburtstag!" Der war auf dem Brief nicht zu finden.

4 Tage hatte ich Zeit mir zu überlegen, wie ich darauf reagiere.
4 lange Tage, in denen ich mir alle Szenarien überlegte.

Nein, ich wollte nicht feige deine Kisten mit Hinterlassenschaften und deinen Geschenken vor deine Tür stellen, so wie du es bei mir getan hast.

Nein, ich wollte auch nicht mit dir reden, dich sehen, denn ein drittes Mal den ersten Schritt machen hätte mein Selbstwertgefühl ernsthaft verletzt.

Also tat ich, was ich fühlte: Gar nichts.

Ja, mir geht das Ganze nicht aus dem Kopf. Weil du meine Mutter bist und ich nicht verstehen kann, wie man sein eigenes Kind so abweisen kann, blos weil es seine eigene Meinung vertreten hat. Auch wenn das gegen deine Meinung ging. Nein, das verstehe ich nicht. Schon gar nicht jetzt, wo ich selbst Mutter werde und langsam merke, was für Gefühle da entstehen. Nein, ich kann das nicht begreifen.

Er ist dein erstes Enkelkind. Wenn du ihn sehen willst, dann wirst wohl du dieses Mal kommen müssen. So lange bleibt sie zu - meine Tür!

Toleranz beginnt da, wo man sich informiert, bevor man sich zu einem Thema äußert.

Das habe ich mal in einem Buch über die Deutung der Vorhersagen von Nostradamus gelesen. Alle Ereignisse sollen sich demnach wiederholen - in kürzester Zeit.

Wenn ich mir ansehe, wie viele Katastrophen es in der letzten Zeit gegeben hat, bei denen sich mindestens 2 immer ziemlich ähnelten (wie jetzt bei den Einstürzen von Dächern öffentlicher Gebäude aufgrund von Schneelast), dann fange ich langsam an, daran zu glauben.

Nachdem ich mich von meiner letzten "Beratung" bei meiner Frauenärztin distanziert habe (sie wollte mir quasi die Spirale aufschwatzen, blos weil ich vor 1,5 Jahren mal danach gefragt hatte - so rein hypothetisch und informativ) ergibt sich ja mit dem heutigen Tag dann doch die Frage:

Was nun?

Ich werde mir heute nachmittag von meiner Kollegin (mit der ich zum IKEA fahre, um mal wieder horrend viel Geld an die Schweden zu verpulvern) die Adresse einer anderen Ärztin geben lassen. Dort werde ich mich mal richtig beraten lassen.

Eins steht fest - auch wenn ich das vor 3 Monaten nie gedacht hätte:

Die Spirale will ich nicht.

Die hält 5 Jahre. Das heißt, am Ende bin ich dann zu alt für ein Kind. Nicht, dass ich je eins haben wollte, aber wenn man sich mit dem Gedanken so auseinandersetzt, wie ich letzthin, dann kommt man doch zu der Einsicht, dass man niemals nie sagen sollte.

Also muss eine andere Lösung her. Eine, die etwas temporärer ist und wo man - irgendwann dann - vielleicht - einmal - eine anderslautende Entscheidung treffen kann.

Sowas wird's jawohl geben...