Samstag, 18. Oktober 2003

Hochzeits-Einerlei

Grad in einem blog ein Hochzeitsfoto gesehen. Da ist mir aufgefallen, wie langweilig ich diese 08/15 Heiraterei finde. Irgendwie immer das Gleiche: Weißes Kleid (vorzugsweise mit Spitze), dunkler Anzug, im 3/4 Takt über's Parkett, viel zu futtern, blöde Musik für Omis, großer Saal, viel gekostet... Und das nennt man dann den schönsten Tag des Lebens. Also ehrlich, für mich wär er das nicht. Ist mir viel zu ... ich find gar kein Wort. Üblich. Normal. Wie's halt alle machen. Unspektakulär. Obwohl es gar nicht spektakulär sein muss. Nur besonders. Individuell. Ohne Schablone. Irgendwie.

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paul, Sonntag, 19. Oktober 2003, 06:01
Ich vermute mal
diejenigen, die unkonventionell heiraten, hängen auch ihre Hochzeitsfotos weniger in Blogs oder sonstwo aus. Ist halt Geschmackssache, ich möchte mich darüber nicht streiten, wobei ich selbst mir kaum vorstellen kann, so konventionell zu heiraten.

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ramirez, Sonntag, 19. Oktober 2003, 20:06
Wollt auch nicht streiten!
Ich geb nur manchmal gern meine Meinung zum Besten. Klingt auch wohl mal etwas heftiger, aber ich muss mir ja auch oft genug anhören, wie unverständlich andere meine Lebensweise finden. Gehört beides zur freien Meinungsäußerung.

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outrage, Sonntag, 19. Oktober 2003, 11:26
Richtig.
Hab ich im Freundeskreis auch beobachtet: Leute, die sonst bürgerlichen Institutionen eher distanziert gegenüberstehen, haben dann auch so eine Schema-F-Hochzeit durchgezogen. Kirche, Saal, Kaffee+Kuchen, Brautentführung (wie waaahnsinnig originell), Abendessen, alberne Spielchen (auch immer die gleichen). Dazu spielt noch eine lästige Humbakapelle.
Sollte ich, was noch in weiter Ferne liegen möge, auch mal heiraten, dann findet das entweder im ganz kleinen Kreis statt oder, sollte sich eien Feier nicht vermeiden lassen, dann legt da ein DJ auf und spielt die Musik, die ich will. Ist schliesslich mein Fest!

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ramirez, Sonntag, 19. Oktober 2003, 20:04
Hmm...
ich hab es sehr mit Mittelalter, also wird mein Zukünftiger um eine hübsche Burg wohl nicht drumherum kommen. Aber nicht so ein Schicki-Micki vorgeplantes Ding (das ist dann wieder "Schema F", aber für den ganz dicken Geldbeutel), sondern meinetwegen auch eine Ruine. Oder inmitten der Steine von Stonehenge. Wow, das wär genial. Zu Essen gibt es was passend-robustes. Cool wär auch ein ganzer Mittelaltermarkt. Und mit entsprechender Musik. Unter freiem Himmel. Mensch, das wär klasse...
Anyway, ich sollte wohl mal mehr auf MA-Märkte gehen, da könnte mir dann vielleicht der Typ begegnen, der das auch mitmacht. Haha...
Aber was Du sagst ist genau was ich denke: Es ist schließlich mein Fest! Und mir soll doch bitte keiner erzählen, dass sich das Brautpaar diese Schlager-Mucke von der 1-3 Mann Band wünschen würde, wenn Omi nicht am Tisch säße. Und Omis Gebissputzerclub. Und Muttis Häkelstunde... Alles Leute, die ich eh nicht dabei haben will. Mutti ja, Omi wär schön, geht aber nicht mehr. Wobei Omi bei obigen Plänen deutlich mehr Spaß gehabt hätte als Mutti. Aber da isses dann wieder passig: Es ist MEIN Fest!

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frankai, Sonntag, 19. Oktober 2003, 21:25
so eine hochzeit
ist ja in manchen aspekten einer beerdigung ähnlich - diejenigen die im mittelpunkt so eines ereignisses stehen ,haben meist am wenigsten davon .
bei einer beerdigung liegt es in der natur der sache ,bei einer hochzeit lässt es sich kaum vermeiden ,selbst wenn die organisation nicht selbst übernommen wird - gäste aufregung und drumherum lassen private unbeschwertheit meist erst in der hochzeitsreise zu - auch bei "unkonventionellen hochzeitsfeiern".
es ist wohl so das beide feiern eben doch für die gäste ausgerichtet werden.

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ramirez, Dienstag, 21. Oktober 2003, 02:58
Genau DAS
werd ich zu verhindern wissen.
Ansonsten find ich den Vergleich ein wenig morbide. Wenngleich ich morbide nicht unbedingt schlecht finde.
*lach*

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