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Donnerstag, 29. Dezember 2005
Die Polizei - Dein Freund (?) und Schwerenöter
Dienstag, 17 Uhr etwas auf der Ortswache im nächsten Ort (unser Dorfsheriff ist nur stundenweise vor Ort und keiner weiß genau, zu welcher Zeit). Nach telefonischer Erkundigung bei der Kreisbußgeldstelle hatte ich vor, den Führerschein meines Chefs dort abzugeben, denn er war im Juni mal ein wenig schnell durch den Ort gefahren (mit knapp 90 km/h) und hatte sich dummerweise dabei blitzen lassen. Nun war er in den Urlaub gefahren und das war der perfekte Zeitpunkt, die Strafzeit anzutreten.
Jedenfalls hatte mir die Dame von der Bußgeldstelle versichert, dass auch ich die Aufgabe der Abgabe übernehmen könnte, solange ein Brief oder eine Vollmacht bestätige, dass der Eigentümer des Führerscheins dies authorisiert hat.
Nun saß ich also auf der Polizeiwache, die um diese Uhrzeit zwar mager besetzt aber aufgrund der Ortsbegebenheiten eh nicht sonderlich überbeschäftigt war (mein ganz subjektiver Eindruck). Zunächst musste ich auf den entsprechenden Sachbearbeiter 10 Minuten lang in einem nicht beheizten Vorraum (andere nennen es Windfang) warten. Dann kam der etwas früh ergraute Herr und lotste mich an seinen Schreibtisch. Und war verwundert, was ich alles mitbrachte.
Eigentlich war es nicht viel: Eine Kopie des Bußgeldbescheides (wie von o.g. Dame gewünscht), ein von meinem Chef unterschriebenes Schreiben an o.g. Dame und der Führerschein meines Chefs. Nun enthielt aber das Schreiben nicht nur die Genehmigung für meinereiner, das rosa Dokument abzugeben, sondern auch die Bitte (!) an o.g. Dame im Bußgeldamt, den Lappen nach Ablauf der Frist doch an die Firma hier vor Ort zu verschicken, da er (mein Chef) ja unter der Woche doch nicht daheim (knapp 400 km von hier) sei, sondern eben hier.
Dies veranlasste den Polizisten vor mir zu grummeligen Äußerungen und wehrigen Bemerkungen, dass ihm das ja noch nicht untergekommen wäre. All meine angestrengten Versuche, ihn zu einem freundlichen Wort oder gar einem Lächeln zu bewegen waren zuvor schon vergebens und so war das auch jetzt nicht anders. "Auch noch Ansprüche stellen wollen" - so war sein Tenor zu der Bitte. Ich wies ihn höflich darauf hin, dass diese Bitte an die Bußgeldstelle gerichtet sei, woraufhin er mir deutlich machte, dass ER ja jetzt die Annahme mache und dass ER die Annahme damit auch ablehnen könne.
Mir fiel da spontan ein, mit ihm mal den Begriff "Exekutive" zu diskutieren, besann mich aber eines besseren und tat das offenbar einzig richtige: Ich erklärte ihm, dass diese Bitte auf meinem Mist gewachsen sei. Das schien ihn milde zu stimmen (was ich nie gedacht hätte, so vehement wie er mein Lächeln und meine kleinen freundlichen Gesten ignorierte) und er machte sich daran, sein PC-System mit den diversen Daten zu füllen.
Darauf, dass das Programm offenbar damit überfordert war (ist), einen anderen Überbringer als den Führerscheineigentümer zu erfassen und der Polizist damit, für dieses Problem eine schnelle Lösung zu finden, will ich hier nicht eingehen. Ich kenne ja die Arbeitsämter und ihre Belegschaft und Polizisten sind halt auch nur Beamte...
[Edit: Etwa 45 Minuten hat das Drama insgesamt gedauert. Polizei - da werden Sie geholfen... *seufz*]
Jedenfalls hatte mir die Dame von der Bußgeldstelle versichert, dass auch ich die Aufgabe der Abgabe übernehmen könnte, solange ein Brief oder eine Vollmacht bestätige, dass der Eigentümer des Führerscheins dies authorisiert hat.
Nun saß ich also auf der Polizeiwache, die um diese Uhrzeit zwar mager besetzt aber aufgrund der Ortsbegebenheiten eh nicht sonderlich überbeschäftigt war (mein ganz subjektiver Eindruck). Zunächst musste ich auf den entsprechenden Sachbearbeiter 10 Minuten lang in einem nicht beheizten Vorraum (andere nennen es Windfang) warten. Dann kam der etwas früh ergraute Herr und lotste mich an seinen Schreibtisch. Und war verwundert, was ich alles mitbrachte.
Eigentlich war es nicht viel: Eine Kopie des Bußgeldbescheides (wie von o.g. Dame gewünscht), ein von meinem Chef unterschriebenes Schreiben an o.g. Dame und der Führerschein meines Chefs. Nun enthielt aber das Schreiben nicht nur die Genehmigung für meinereiner, das rosa Dokument abzugeben, sondern auch die Bitte (!) an o.g. Dame im Bußgeldamt, den Lappen nach Ablauf der Frist doch an die Firma hier vor Ort zu verschicken, da er (mein Chef) ja unter der Woche doch nicht daheim (knapp 400 km von hier) sei, sondern eben hier.
Dies veranlasste den Polizisten vor mir zu grummeligen Äußerungen und wehrigen Bemerkungen, dass ihm das ja noch nicht untergekommen wäre. All meine angestrengten Versuche, ihn zu einem freundlichen Wort oder gar einem Lächeln zu bewegen waren zuvor schon vergebens und so war das auch jetzt nicht anders. "Auch noch Ansprüche stellen wollen" - so war sein Tenor zu der Bitte. Ich wies ihn höflich darauf hin, dass diese Bitte an die Bußgeldstelle gerichtet sei, woraufhin er mir deutlich machte, dass ER ja jetzt die Annahme mache und dass ER die Annahme damit auch ablehnen könne.
Mir fiel da spontan ein, mit ihm mal den Begriff "Exekutive" zu diskutieren, besann mich aber eines besseren und tat das offenbar einzig richtige: Ich erklärte ihm, dass diese Bitte auf meinem Mist gewachsen sei. Das schien ihn milde zu stimmen (was ich nie gedacht hätte, so vehement wie er mein Lächeln und meine kleinen freundlichen Gesten ignorierte) und er machte sich daran, sein PC-System mit den diversen Daten zu füllen.
Darauf, dass das Programm offenbar damit überfordert war (ist), einen anderen Überbringer als den Führerscheineigentümer zu erfassen und der Polizist damit, für dieses Problem eine schnelle Lösung zu finden, will ich hier nicht eingehen. Ich kenne ja die Arbeitsämter und ihre Belegschaft und Polizisten sind halt auch nur Beamte...
[Edit: Etwa 45 Minuten hat das Drama insgesamt gedauert. Polizei - da werden Sie geholfen... *seufz*]
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