Samstag, 15. Oktober 2005

Der Kettenbrief im Mail-Account

Eins meiner Reizthemen.

Anfangs fand ich sie noch selbst ganz nett. Habe sie auch fröhlich an fast alle meiner in der Adressdatenbank befindlichen eMail-Adressen verschickt.

Dann wurden die Eingänge mehr und mehr - und sie wurden etwas lästig.

Bis die ersten Drohungen, mit denen diese Mails gerne abgeschlossen werden, mein Gewissen berührten.

Nicht, dass ich selbst Angst hatte, dass mir die Zähne ausfallen, wenn ich die Mail nicht weiterschicke. Sondern es liegt nicht in meiner Natur, meinen Freunden und Bekannten erst alles Glück der Erde zu wünschen und sie dann mit fiesen Drohungen zur Weitergabe dieses ach-so-guten Karmas zu zwingen.

Heute bekommt der Sender einer solchen Mail an mich, je nach eigener Gemütslage, entweder ein entnervt-gereiztes "lass mich mit diesen Drohungen in Frieden" oder eine versteckte Übertragung des schlechten Gewissens mittels "Ich mag niemandem drohen, da fall ich lieber morgen vom Fernsehturm.".

Seither werde ich weitestgehend verschont. Nur wenn jemand sich die traurige Geschichte eines armamputierten Zwitterkindes in Papua-Neuguinea ausdenkt, dann lassen sich meine mitfühlenden Bekannten manchmal noch nicht vom Pfad der Hilfbereitschaft abbringen. Darauf, dass meine vorsichtigen Erklärungen über die Vergeblichkeit dieser gut gemeinten Weitersendung Früchte tragen, warte ich noch...

Frau Kaltmamsell hat dazu auch was gesagt. Durchaus lesenswerter als das hier - aber das sag ich natürlich erst an dieser Stelle...

Moaning Ramirez | ramirez um 15:44h | 2 tickets | add a ticket?



Ein Abend bei Frau Pommesrot

Ist immer schön.

Man lernt auch nach 3 Jahren noch neue Leute kennen. In diesem Fall endlich ihren Bruder und dessen Freundin. Erwartungsgemäß sehr nette Menschen.

Man isst leckere Dinge. Gestern: Zwiebelkuchen. Yammy! Und vermutlich jetzt noch riechbar.

Man lacht sich mitunter einen Muskelkater in den Bauch. Aber überraschenderweise nicht nur, weil nebenbei der "deutsche Comedy-Preis" im TV lief, sondern vor allem, weil Frau Pommesrot immer so lustige Dinge tut.

Sie ist zum Beispiel eine sehr zuvorkommende Gastgeberin. Wenn plötzlich und aus heiterem Himmel das halbvolle Weizenglas eines Gastes vom Tisch verschwunden ist, dann kann es sein, dass Frau Pommesrot sich gedacht hat: Ach, stellen wir das doch mal kalt...! Und es dann - nach verwunderter Nachfrage des Gastes (= mir), wo denn das Getränk geblieben sei, das er schon so lieb gewonnen hatte - lachend wieder aus der Kühlschranktür holt...

Faszinierend... | ramirez um 14:24h | 4 tickets | add a ticket?